TuSCH - Projekt Theater und Schule

Theaterkooperation zwischen der Hans-Grade-Schule und dem Acker Stadt Palast
Kurs DeMuKu Klasse 9.3 – Schuljahr 2015/2016

Der blanke Wahnsinn! Was wurde von der neuen Partnerschaft erwartet? Wer waren die Schüler/innen? „Wer“ ist das Theater?

Seit Oktober 2015 besteht die Zusammenarbeit zwischen dem Kurs DeMuKu des damaligen 9. Jahrgangs der Hans-Grade-Schule (unter der Leitung von Frau Helbig) sowie dem Acker Stadt Palast und Anete Colacioppo. Jeden Montag fand der Kursunterricht auf der Bühne des Theaters statt. In der Praxis erarbeiteten die 19 Schüler/innen ihr Stück, in dem sich die Ideen und Vorstellungen der Jugendlichen mit dem zeitgenössischen Stil des Acker Stadt Palasts verbanden. Der erste Eindruck der Schüler/innen über das Theater war, dass die 64qm Bühne im Vergleich zu ihrer Erwartung zu klein und der Hof des Theaters schon sehr abgenutzt ist.

19 Schüler/innen kamen montags zum Acker Stadt Palast: Manche motiviert, manche lustlos. Denn die Besuche waren Teil eines Wahlkurses: auch die, die sich eigentlich nicht für Theater interessieren, mussten anwesend sein.

Anfangs schwimmen Gedanken wie: „Warum diese Übungen?“, „Was soll diese Szene?“, „Ich wollte aber, dass unser Stück über Horror oder Liebe wäre“, „Was werden meine Eltern über diese Szene denken? Sie werden es gar nicht verstehen. Das ist kein Theater“, „Ich verstecke mich lieber an der Seitenbühne“, „Was? Hat jemand mit mir gesprochen? Muss ich etwas machen? Wo bin ich nochmal?“

Unter dem übergeordneten Thema „Ordnung und Chaos“ sollten dann mehrere Einzelszenen entstehen. Die Schüler/innen entwickelten und erprobten kleinere Tanz- bzw. Choreografieszenen sowie hurmorvolle und ernste Alltagsszenen, die kreativ miteinander verbunden wurden. Für die Weiterentwicklung der Arbeit war es wichtig, die Schüler/innen in zwei Gruppen zu teilen, um so jedem die nötige Aufmerksamkeit zu geben. Jede Gruppe hatte ihre eigene Dynamik: die eine war sehr engagiert und war fast ein Selbstläufer, die andere Gruppe war sehr skeptisch. Die engagierte Gruppe motivierte die Skeptische und diese ließ sich langsam positiv beeinflussen. Aber je mehr wir uns den Aufführungsterminen näherten, desto fassbarer und konkreter wurde alles und ergab einen Sinn. Auch wenn der Sinn „Der blanke Wahnsinn“ war. Oder wie eine Schülerin zu der Theaterproduktion meinte: „Ein wahnsinniges, aufregendes und kurioses Stück“.

Als bleibende Erinnerung an den „Theaterwahnsinn“ erhielten alle Kursschüler/innen ihr gefilmtes Theaterstück auf DVD. Im zweiten und dritten Kooperationsjahr mit dem Acker Stadt Palast wünschen wir den folgenden Kursen DeMuKu vor allem schauspielerisch-experimentelle Freude und grandiosen Erfolg!

Frau Helbig und die Klasse 10.3

 

Zaubertränke, schwarze Kaugummis und magische Momente – Eine Begegnung zwischen Comic und Klassik

Wenzel Strapinski, ein junger Schneider, wird zum Grafen wider Willen. Seine Geschichte beschäftigt die achten Klassen im Deutschunterricht.

Die Klasse 8.1 hatte sich zuvor mit Comics beschäftigt, von der Herstellung eines solchen bis zur Gestaltung eigener Bildgeschichten.

Das war der Ausgangsmoment für die Kooperation mit der Jugendkunstschule Treptow-Köpenick.

Die Künstlerinnen Marie Donath und Lena Gätjens besuchten uns in der Schule um in vier Stunden magische Momente zwischen Comic und Klassik von den Schüler/innen auf das Papier bannen zu lassen. Zunächst entwickelten die Jugendlichen, angelehnt an die Novelle oder nach eigener Vorstellung, zwei Figuren: eine „normale“ und eine mit heldenhaften Eigenschaften. Hier durften alle ihrer Kreativität freien Raum lassen: es enstanden Wesen von anderen Planeten, aus finsteren Wäldern oder mit ganz besonderen Begabungen. Sogar einige Anti-Helden bevölkerten unseren künstlerischen Klassenraum.

Eine Herausforderung war es dann, die Geschichte dieser Figuren zu erzählen. Wie wurden sie zu Helden und Heldinnen? Waren sie in den sprichwörtlichen Zaubertrank gefallen?

Mal lag es auch an einem Kaugummi, der eine unglaubliche Verwandlung auslöste oder an einem Stirnband, welches seiner Trägerin besondere Eigenschaften verlieh. Fliegende und unsichtbare Helden erlebten ihre Abenteuer, mit Diamanten, Unterwasserstädten oder in tiefen Dschungeln.

Phantasievolle und beeindruckende Geschichten wurden skizziert, getuscht, geschrieben und erzählt, sodass am Ende eine kleine Ausstellung mit Bildern, Comics und Geschichten die Wände des Raumes zierte.

Alles in allem eine tolle Erfahrung und eine Herausforderung, die manche eigene Grenzen spüren und auch überwinden ließ.

Der Abschluss: Eine kleine Ausstellung der entstandenen Werke.